Fachgruppe Archäologie - Was hat es mit den Ausgrabungen rund um Visbek auf sich?

Dass es sich bei den Megalithanlagen „Visbeker Braut“, „Visbeker Bräutigam“ und „Heidenopfertisch“, den bekanntesten Bodenaltertümern Visbeks, um erhaltenswerte Relikte der Vergangenheit handelt, wurde bereits früh erkannt. Eine allgemeine Verordnung der herzoglichen Kammer Oldenburg aus dem Jahre 1819 legte den Ämtern bereits auf, die Großsteingräber und Grabhügel zu erhalten und vor Zerstörungen zu schützen. Durch die Eintragung von Bau- und Bodendenkmalen in die Denkmallisten der Denkmalschutzbehörden war ein weiterer wichtiger Schritt für die Fundstellen im Allgemeinen und besonders für die Grab- und Siedlungsfunde im Raum Visbek getan.

Neben dieser Erfassung von offizieller Seite waren die Großsteingräber aber auch seitens der regionalen Heimatpflege schon früh in den Fokus gerückt. So auch im Heimatverein Visbek. In den 1970er Jahren war der Apotheker und Hobbyarchäologe Reinhard Selling mehr oder weniger noch ein „Einzelkämpfer“ auf diesem Gebiet. Doch immer neue Grabungen in der Gemeinde, z.B. 1966 das fundreiches Flachgrab in Hogenbögen, 1979 die fünf Vorgängerkirchen in der Pfarrkirche St. Vitus, 1989 die neolithische Artefakte und Reste eines Großsteingrabes auf „Stippers Höhe“, ab 2003 der Felsenkeller und die 13 Langhäuser mit den ca. 30 Nebengebäuden auf dem Sommerbrink in Endel und insbesondere ab 2011 das frühmittelalterlichen Gräberfeld auf dem Uhlenkamp mit 185 Körpergräber, über 130 Pfostenstellungen und über 40 Tiergräber mit ihren vielen, vielen Grabbeigaben weckten mehr und mehr das Interesse der Heimatfreunde. Im Heimatverein etablierte sich eine archäologische Fachgruppe unter der Leitung von Gerbert Schmedes. Waren es anfangs kleinere Sammlungen archäologischer Fundstücke und die Erfassung von Fachliteratur wurde nach den in Visbek umfangreichsten Grabungen 2013 die Idee eines Archäologisch historischen Informationszentrums geboren welches letztendlich in 2018 in der Tat umgesetzt wurde: das ArchäoVisbek.

Ein Schwerpunkt bei der Arbeit der archäologischen Fachgruppe ist die fachkundliche Beratung und Führung der Gäste sowie die Erstellung einer archäologischen Bibliographie für Visbek. Haben wir Ihr Interesse an einer Mitarbeit wecken können? Dann wenden sie sich an Gerbert Schmedes, Tel. 04445-7115 oder Mechthild Vogelsang Tel. 04445-2643 (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)