Fachgruppe Visbeker Warkstäe – Wie erhalten wir gemeinsam unsere Plattdeutsche Sprache

Für viele Jahrhunderte war die Plattdeutsche Sprache ein selbstverständlicher Teil des Alltags im Norddeutschen Raum und als Handelssprache der Hanse hatte sie nicht nur regional, sondern für ganz Mittel- und Nordeuropa große Bedeutung. Seit zwei Generationen nimmt die Anzahl der Sprecher allerdings rapide ab und die Sprache verschwindet nach und nach immer mehr aus dem Alltag.

Für den Erhalt dieses Kulturguts und dieses Teils unserer heimatlichen Identität setzen sich in unserer Region viele Gruppen und Einzelpersonen ehrenamtlich ein wie beispielsweise der „Plattdütsche Kring“ des Heimatbundes OM oder die Oldenburgische Landschaft. Auch die kommunale Politik handelte und berief Plattdeutschbeauftragte, die sich dem Erhalt der Sprache besonders widmen sollen.

Im Frühjahr 2012 wurde der ehemalige Direktor der Grundschule in Visbek, Erwin Stubbe, der erste Plattdeutschbeauftragte der Gemeinde Visbek. Um die auf ihn zukommenden Herausforderungen nicht alleine bewältigen zu müssen, suchte er sich ein Team von etwa zehn engagierten Plattschnackern, die ihm mit Rat und Tat zur Seite standen. Die „Visbeker Warkstäe för Plattdütsch“ war geboren. Im Dezember 2022 trat Erwin Stubbe von seinem Amt zurück und der 24-Jährige Marius Muhle aus Varnhorn wurde neuer Plattdeutschbeauftragter der Gemeinde Visbek.

Mitglieder der Visbeker Warkstäe för Plattdütsch: hinten v. l. Erwin Stubbe, Marius Muhle, Gerbert Schmedes, vorne v. l. Andrea Kühling, Maria Hogeback, Elfriede Reinke, Andrea Muhle, Rita Gabel. Es fehlen: Hildegard Hammersen, Maria Schmunkamp.

Mit ihrem vielfältigen Programm aus übers Jahr verteilten Veranstaltungen versucht die Visbeker Warkstäe verschieden Menschen anzusprechen und für die Sprache und das Sprechen zu begeistern. Das aktuelle Programm ist auf der Internetseite des Heimatvereins und der Gemeinde Visbek zu finden! Zum einen ist es das Ziel der Warkstäe, die Visbeker Plattschnacker für interessante Aktionen zusammenkommen zu lassen, um ihnen die Chance zu geben, miteinander Platt zu schnacken und vielleicht auch im Visbeker Alltag wieder mehr Plattdeutsches Miteinander zu etablieren. Dies stößt auf gute Resonanz, denn Visbek ist als Wirkungsstätte für engagierte Plattschnacker noch sehr dankbar. In den meisten Läden, Firmen, Vereinen und Kneipen hält sich die Sprache noch wacker.

Die Veranstaltungen der Visbeker Warkstäe richten sich aber auch ganz besonders an diejenigen, die sich mit dem Plattdeutschen nicht sehr sicher fühlen. Es soll ein Ort sein, an dem man sich ausprobieren kann, um ein selbstbewusster Plattschnacker zu werden. Zum dritten möchten wir aber auch Menschen mit der Sprache in Kontakt bringen, die mit ihr nicht so viel anfangen können. Mit Aktionen an den Schulen in Visbek sollen Schüler als Teil der Heimatgeschichtsbildung spielerisch ein bisschen Platt in’s Ohr bekommen und die Sprache zumindest etwas „von außen“ kennenlernen.

Die Visbeker Warkstäe för Plattdütsch freut sich immer über kreative Ideen von Visbekerinnen und Visbekern für Veranstaltungen und Aktionen. Ebenso begrüßt sie in ihren Reihen herzlich jeden, der Lust hat, sich vor Ort für die plattdeutsche Sprache einzusetzen.

Zögern Sie nicht, den Plattdeutschbeauftragten Marius Muhle anzusprechen!

Tel.: 0176 95852574 / Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!